Mit der Mutterliebe und der Vaterliebe ist es so ähnlich wie mit der Liebe zwischen zwei Erwachsenen. Bei einigen ist es Liebe auf den ersten Blick. Andere Paare lernen sich erst kennen und dann verlieben sie sich langsam oder ganz schnell. Die meisten werdenden Eltern denken, dass in dem Augenblick, in dem sie ihr Baby zum ersten Mal in den Armen halten die Liebe wie ein Blitzschlag über sie kommt als ganz großes wunderbares Gefühl. Das kann natürlich so sein. Aber manchmal ist in der Liebe so, dass sie ganz langsam im Laufe des Kennenlernens wächst. Oder der erste Eindruck beim Kennenlernen ist nicht positiv und die Liebe entsteht im Laufe der Zeit. Sie kommt ganz sicher.
Wenn eine Frau nach der Geburt sehr erschöpft ist, oder das Kind aus medizinischen Gründen von der Mutter getrennt wird, kann das Kennenlernen und das ineinander Verlieben nicht ungestört ablaufen und das vorherrschende Gefühl ist vielleicht Erschöpfung, Angst oder Verzweiflung.
Die Mutterliebe kann entstehen und wachsen, wenn eine frisch gebackene Mutter Zeit und Ruhe hat ihr Kind anzuschauen, zu halten, zu fühlen, riechen und zu stillen. Die besten Voraussetzungen dafür sind Zeit und Ruhe und alles, was zum körperlichen und seelischen Wohlbefinden einer Wöchnerin beiträgt. Und wenn das in den ersten Stunden nach der Geburt nicht möglich war, besteht für die Mama und den Papa immer wieder die Chance sich bewusst dafür Zeit zu nehmen und das Zusammensein mit dem Baby zu genießen.
Dagmar Weimer
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Hans Weber (Donnerstag, 13 Dezember 2018 23:46)
Liebe Frau Weimer,
Ich bin sehr beeindruckt von ihren Texten, da dieser Blogeintrag meiner Meinung nach ganz klar ihre Kompetenz, Erfahrung und Fachwissen widerspiegelt.
Liebe Grüße,
Hans Weber.